Geschichte

Von der Gründung bis zum 1. Weltkrieg (1881 - 1918)

Im Frühjahr des Jahres 1881 trafen sich einige junge Männer zu einer Besprechung über die Gründung eines Turnvereins in Haagen, was unter den damaligen Verhältnissen trotz der Begeisterung keine leichte Aufgabe war. Die Erkenntnisse über Sinn und Zweck wogen schwerer als die Bedenken und der Verein wurde gegründet. Ab Juli 1881 wurden Mitgliedsbeiträge entrichtet und der Turnbetrieb aufgenommen. Durch die guten Beziehungen zum Turnverein Lörrach war es den jungen Turnern möglich, an dessen Übungsstunden teilzunehmen, um die nötige Vorbildung zu erhalten. In Selbsthilfe wurden mit frischem Mut ein notdürftiger Barren und ein Reck hergestellt. Der Anfang war gemacht. Die ersten Turnratsmitglieder waren:
Carl Hofmann, 1. Vorstand; Theodor Huber, Turnwart; Friedrich Sturm, Schriftwart; Emil Drexlin, Rechner; Friedrich Brombacher, Zeugwart; Ernst Resch, Vorturner; Emil Keller, Vorturner.

Der Vorstand Carl Hofmann nahm als Vertreter des Turnvereins Haagen am 26. Februar 1882 in Basel an der Gründungsversammlung des „Markgräfler Turngaues“ teil. Dieser nun ins Leben gerufene MARKGRÄFLER TURNGAU bestand aus den Vereinen: Haagen, Lörrach, Säckingen, Schopfheim und Zell und war der 12. Turngau im 10. Deutschen Turnkreis.
Am 9. März 1884 betrug der Mitgliederstand 16 Aktive und 20 Passive. Haagen zählte ca. 1200 Einwohner. geturnt wurde an 80 Abenden mit durchschnittlich 17 Turnern.
Eine besondere Ehre wurde dem Verein im Jahre 1885 zuteil. In feierlicher Weise wurde den Turnern am 7. Oktober 1885 die von den Frauen und Jungfrauen gestiftete Vereinsfahne übergeben. Die Turner gelobten dieser Fahne die Treue zu halten und weiterhin die edle Turnerei zu pflegen.
Am 4. Februar 1888 betrug der Mitgliederstand 48 (4 Zöglinge, 20 Aktive, 24 Passive).

Um 1900 wurde auf dem Turnplatz geturnt, zunächst nur in den Sommermonaten bis hin zum Oktober. Mit dem „Ab- oder Schlussturnen“ wurde dann Abschied genommen vom Turnplatz. Während der Wintermonate wurden in einem Gasthaussaal die Übungen fortgesetzt bis der Frühling wieder seinen Einzug hielt. Mit dem „Anturnen“ wurde die neue Saison feierlich eröffnet.
Das Schlussturnen wurde meistens verbunden mit einer festlich feierlichen Vereinsversammlung, bei der die zum zweijährigen Wehrdienst einrückenden Rekruten verabschiedet oder die zurückgekehrten Rekruten wieder in den Verein aufgenommen wurden.
Für die internen Fest- und Feierlichkeiten gründete der Verein eine eigene Vereinsmusik. Gekauft wurde eine Bassgeige und eine Ziehharmonika mit Holzkasten für 77,36 Mark

1904 trat der Verein in Stärke von 20 Mann dem hiesigen Feuerwehrkorps bei und erhielt eine eigene Abteilung für Turner.

Unter Mitwirkung von Gesangverein und Musikverein wurde am 28. April 1906 im Saal des Gasthauses „Schlossberg“ das 25-jährige Stiftungsfest gefeiert (64 Mitglieder = 39 Aktive, 26 Passive). Geturnt wurde in dieser Zeit im Saal des Vereinslokals zum „Schlossberg“ und zeitweilig im Schulkeller.

Im Dezember 1909 wurde eine Kommission gebildet „wegen dem Bau einer Turnhalle“. Zum Vorsitzenden wurde Wilhelm Schöpflin (Gründer des heutigen Großversandhauses Schöpflin Haagen) ernannt. Ein Turnhallenbau-Fond wurde gegründet; als Grundstock sollte das verfügbare Vereinsvermögen herangezogen werden. Die aktiven Mitglieder verpflichteten sich, als ersten Beitrag einen ihren Verhältnissen entsprechenden Betrag innerhalb eines Monats zu leisten.

Im Sommer 1911 wurde das Faustballspiel eingeführt.

In der Bürgerausschuss-Sitzung vom 9. Februar 1912 wurde nach lebhafter Debatte von der Gemeinde beschlossen die Turnhalle zu bauen.
Vom Turnverein wurden die für die Turnhalle notwendigen Geräte, nämlich eine dreifache Hülsenreckeinrichtung, drei Reckstangen, ein eiserner tragbarer „Blizzard-Barren“, ein Pferd, ein Sprungständer sowie eine Hochweitsprunganlage und zwei Kokosmatten für den horrenden Betrag von 858,- Mark gekauft.
Im selben Jahr kam als weitere Sportart Fußball ins Vereinsangebot.

Die längst ersehnte Turnhalle konnte am 4. Mai 1913 feierlich eingeweiht und der Bevölkerung übergeben werden.

Die stetige Aufwärtsentwicklung des Vereins wurde durch die Schüsse von Sarajewo 1914 und den darauf folgenden Weltkrieg jäh unterbrochen. Das Vaterland rief und das Deutsche Volk trat seinen Opfergang an. 22 Mitglieder wurden eingezogen, unsere Reihen wurden gelichtet und das Turnen ruhte bis zum Jahre 1919.
Die Turnhalle wurde als Lazarett belegt. Ihr Zustand bei Kriegsende ließ einen Turnbetrieb nicht zu. Zerbrochene Fenster, offene Türen usw. boten Tag und Nacht jedem Einlass. Durch Diebstahl wurde das Vereinsinventar beträchtlich verkleinert; ganz besonders Möbel und Kleingeräte hatten unter der Unehrlichkeit der Menschen zu leiden.

Zwischen den Weltkriegen (1919 – 1936)

Am 18. Januar 1919 fand im Gasthaus „KRONE“ auf Anregung alter Turner wieder die erste Vereinsversammlung nach dem Kriege statt.
Die damals in Deutschland herrschenden wirren politischen Verhältnisse wirkten sich auch auf das Vereinsleben aus.
Wenige Tage nach dieser Versammlung wurde zum Erstaunen der Einwohner bekannt, dass in Haagen eine „Freie Turnerschaft“ (Arbeiter-Turnverein) erstehen soll. Ein großer Teil unserer Mitglieder schwenkte über zur „Freien Turnerschaft“. Der gesamte Turnrat und mit ihm 6 Turner blieben der „DEUTSCHEN TURNERSCHAFT“ treu. Die Gründung der „Freien Turnerschaft“ lähmte unser Vereinsleben, Turnbetrieb und Teilnahme an Gauveranstaltungen unterblieb.
Im September wurde ein neuer Versuch zur Wiederaufnahme des Turn- und Vereinslebens gemacht, nachdem das zunächst auflodernde Strohfeuer der „Freien Turnerschaft“ nachließ. Die alte Tradition erwies sich stärker als die neuen Ideen und zum Jahresende zählte der Verein wieder 23 Aktiv- und 8 Passivmitglieder. Die Turnstunden wurden durchschnittlich von 15 Turnern besucht.

Von der Spinnerei Haagen wurde das Gelände 1920 unterhalb vom Bahnhof für jährlich 200,-Mark gepachtet und auf diesem Platz wieder das Fußballspiel sowie Lauf-, Sprung- und Wurfübungen aufgenommen.
Für elf gefallene Turnkameraden wurde am 31. Oktober 1920 der bei der Turnhalle erstellte Gedenkstein enthüllt. Der Gedenkstein wurde 1969 im Rahmen der Neuanlage der Gefallenen-Ehrenstätte auf dem Friedhof entfernt.

Einige der jungen Turner versuchten 1921 sich im Boxsport. Nach einigen gut besuchten Boxabenden ließ das Interesse wieder nach.
Das 40-jährige Vereinsjubiläum wurde mit einer festlichen Aufführung im Gasthaus „Röttlerweiler“ gefeiert.

1922 hat der Verein wieder die Mitgliederzahl von 1909 und 1914 erreicht: 39 aktive und 38 passive Mitglieder. Im Mai 1922 wurde erstmals eine Schüler-Riege ins Leben gerufen. Als Schülerturnwart stellte sich Heinrich Huber zur Verfügung. Bereits im September beteiligte sich die neue Schülerriege am ersten Schülerturnfest des Markgräfler Turngaues.

In der Vereinsversammlung am 22. Februar 1924 stellte sich der Lehrer Eugen Kopp dem Verein zur Verfügung und übernahm die Schülerriege. Mit Eugen Kopp nahm das Schülerturnen und später der ganze Turnbetrieb einen enormen Aufschwung.
Innerhalb kurzer Zeit verdreifachte sich die Zahl der turnbegeisterten Schüler. Mitgliederstand Ende 1924: 38 Aktive, 75 Passive, 46 Schüler = 159 Mitglieder. Die Mitgliedsbeiträge werden auf 50 Pfennig monatlich erhöht. (Zum Vergleich: ein Textilarbeiter erhielt damals einen Stundenlohn von 40 Pfennig). Dieser Beitragssalz wurde bis zum Jahre 1965 beibehalten.

Durch die Aufwärtsentwicklung wurde auch das Interesse am Handballspiel wachgerufen. Als einziger Landverein beteiligte sich der TV Haagen 1926 in der Spielrunde des Markgräfler Turngaues. Gespielt wurde auf dem gepachteten Wiesengelände beim Bahnhof. Gegen Jahresende waren bereits zwei Mannschaften aktiv tätig. In der ersten Spielrunde erreichte unsere 1. Mannschaft den fünften Tabellenplatz.
Auch im Faustball der A-Klasse wurde ein sehr guter dritter Platz erkämpft.

Erstmals beteiligte sich der Verein 1929 an den Schwimmwettkämpfen des Markgräfler Turngaues in Klein-Laufenburg. Während der Zeit der großen Arbeitslosigkeit zeigte sich im Verein treuer Turnergeist: drei Passivmitglieder übernahmen zusätzlich den Beitrag für arbeitslose Aktivmitglieder.

Infolge der herrschenden großen Arbeitslosigkeit wurden 1931 die Fest- und Feierlichkeiten des 50-jährigen Bestehens auf das Jahr 1932 verschoben, in der Hoffnung, dass bis dahin bessere Voraussetzungen zur Abhaltung eines Festes gegeben wären.

Das 50-jährige Vereinsjubiläum wurde am Samstag, 4. Juni 1932, mit einem Festbankett, verbunden mit Fahnenweihe, feierlich begangen. Unter Mitwirkung des Gesangvereins „Eintracht Rötteln“ und der Feuerwehrmusik lief ein Programm ab, das alle begeisterte.
Schüler, Schülerinnen und Turner umrahmten die Veranstaltung mit einer Reihe ausgesuchter turnerischer Darbietungen, Reigen und Freiübungen. Daran schloss sich der Festakt der Fahnenweihe und die Überreichung des Ehrenbriefes der Deutschen Turnerschaft an den Turnverein Haagen an.
Nach einem sinnreichen Prolog übergab der Vorstand Scheurer des Patenvereins Hauingen, mit der Aufforderung zur Treue, die neue Fahne in die Hände des Vorstands Kaiser, der sie als Sinnbild unwandelbarer Treue in Empfang nahm und entrollte. Während sich die Banner der Nachbarvereine senkten, weihte Ehrenpräsiden Kammerknecht die neue Fahne dem Geiste Friedrich Ludwig Jahns und wünschte auf allen ihren Wegen Glück und Segen.
Die neue Fahne fertigte der Turner Eugen Hottinger aus Hauingen in Hochstickerei.
Der Sonntag, 5. Juni, war den Wettkämpfen der Turner des Markgräfler Turngaues sowie den Sondervorführungen der Turnerinnen des Turnerbundes Lörrach und anderer Vereine vorbehalten.
Ein weiterer Höhepunkt bildete der Festzug durch die geschmückten Straßen. Mit der Siegerehrung, einem Konzert der Feuerwehrmusik und anschließendem Tanzvergnügen klang dieses Jubiläum aus.

1933 war das Jahr der Machtübernahme durch die Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) und des beginnenden Umbruchs des eigenständigen Vereinslebens in allen Bereichen. Die Vereine verloren Zug um Zug ihre Selbstständigkeit. Im Zuge der Gleichschaltung der Vereinsverwaltung trat der Gesamtvorstand am 27. Mai 1933 zurück, an seine Stelle trat der Vereins-Führer.
Erteilung von Richtlinien für das „Pflichtturnjahr“:
Für Turner, die der SA (Sturm-Abteilung) oder SS (Schutz-Staffel) angehörten, genügte ein wöchentlich einmaliger Besuch der Turnstunde, dreimaliges Fehlen bedeutete Ausschluss, ein Wiedereintritt war unmöglich. Alle vier Wochen fand ein Ausmarsch über 15 km statt.
Der Turnergruß „Gut Heil“ musste dem Staatsgruß „Heil Hit1er!“ weichen.

1934 wurde die Turnerjugend der HJ eingegliedert. Der Turnverein lebte praktisch nur noch ein Schattendasein neben den Organisationen der NSDAP, HJ, BDM usw.

Ab 1936 erfolgten keinerlei Eintragungen mehr im Protokollbuch des Vereins bis zur Wiedergründung im Jahre 1952.

Von der Wiedergründung bis zum Jubiläumsjahr (1952 – 1981)

Seit dem Jahre 1944 ruhte in unserem Verein die turnerische Arbeit, die ein mörderischer Krieg und seine Nachwehen völlig lahmgelegt hatte. Erst im Jahre 1948 erlaubte es die Besatzungsbehörde wieder, in allen Landen den offiziellen Turnbetrieb aufzunehmen.
Dreizehn ehemalige Turner und bekannte Turnpioniere fanden sich dann im März 1952 in der „Linde“ zusammen, um den TURNVEREIN HAAGEN 1881 zu neuem Leben zu erwecken, bzw. weiterzuführen.
Die Vorgespräche wurden von den Turnpionieren Karl Kammerknecht (Ehrenvorsitzender des ehemaligen TV Haagen und des Markgräfler Turngaues), Max Lang, Steinen (Gauvertreter), Karl Mäcke, Arthur Allgeier, Heinrich Huber und Franz Zibret geführt.
Am 12. April 1952 fand dann die erste Nachkriegs-Hauptversammlung statt.
Die Wichtigkeit dieser Wiedergründungs- oder Weiterführungs-Hauptversammlung eines der ältesten Vereine des Markgräfler Turngaues zeigte sich in der Teilnahme des damaligen Geschäftsführers des Badischen Turnbundes Fritz Klipfel, Freiburg, des Kassiers Strübe, Steinen und des Vorsitzenden Max Lang vom Markgräfler Turngau.

Aus dem vom Ehrenvorsitzenden Kammerknecht gegebenen Situationsbericht war zu entnehmen, dass der Verein vor dem Nichts steht und neu aufgebaut werden muss. Die Vorsitzenden vom Badischen Turnerbund und Markgräfler Turngau sowie Bürgermeister Ernst Heitz sagten dem Verein volle Unterstützung zu, aus den Anfangsschwierigkeiten herauszukommen.
Die in der Zusammenkunft im März ernannten Vorstandsmitglieder als Wegbereiter wurden von der Hauptversammlung gewählt:
1. Vorstand Allgeier, Arthur
2. Vorstand Seilnacht, Hermann
Kassier Kaiser, Willi
Schriftwart Mutter, Willi
Männerturnwart Zibret, Franz
Schülerturnwart Maier, Fritz
Fritz Klipfel gab seiner Freude über die Wiedergründung des TV Haagen und besonders über die Einmütigkeit der verantwortlichen Männer Ausdruck. Als richtungsweisende Anregung gab er dem jungen Verein mit auf den Weg: „Die Turnwarte sollen aus der ihnen anvertrauten Jugend keine von krankhaftem Ehrgeiz besessenen Sportler formen, sondern durch Anerkennung des Besseren und Stärkeren, von turnerischem Geist getragene Menschen bilden.“
Mit einem beispielhaften Interesse und unermüdlicher Energie wurde am 25. April 1952 mit dem Turnen begonnen. Als erstes Ziel galt die Teilnahme am Gauturntest in Waldshut. Der spontane Einsatz lohnte sich und zeigte seine Früchte, denn am 2. und 3. August gelang es unserer neuen und jungen Riege in Waldshut mit neun Turnern beim Vereinsturnen den 1. Platz zu belegen.
Damit hatte der TV Haagen wieder den Anschluss an alte Traditionen gewonnen und seinen angestammten Platz im Kreis der Vereine des Markgräfler Turngaues eingenommen.
Nach diesem gut gelungenen Start zählte der Verein Ende 1952 bereits wieder 21 aktive Mitglieder, 17 Zöglinge, 11 Ehrenmitglieder und 69 Schüler.

Im August 1953 begannen die Turner mit Genehmigung der Gemeinde mit der Neuerstellung des Turnplatzes bei der Turnhalle, der während des Krieges und der Nachkriegszeit als Gartenland genutzt wurde. Mit Begeisterung machten sich die Turner an die Arbeit. In freiwilligen Arbeitsgruppen entspann sich ein Wettbewerb, es wurde täglich unermüdlich gearbeitet. Insgesamt wurden 1764 freiwillige Arbeitsstunden geleistet, und am 18. Oktober 1953 konnte der Platz mit einer Laufbahn, 180 m lang und 2,50 m breit, mit Weitsprunggrube, Hochsprunganlage mit Anlaufkreis' einem 25 x 20 m großen Spielfeld und Kugelstoßanlage eingeweiht werden.

75-jähriges Jubiläum verbunden mit dem Schülerturnfest des Markgräfler Turngaues.
In der überfüllten Turnhalle wurde am Samstag, 23. Juni 1956 , das 75-jährige Vereinsjubiläum unter Mitwirkung der Feuerwehrmusik und des Gesangvereins würdig gefeiert. Vorstand Albert Wassmer durfte von den örtlichen sowie auch von befreundeten und Nachbarvereinen Glückwünsche und Geschenke in Empfang nehmen.
Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung wurde auch das Schülerturnfest des Markgräfler Turngaues mit 710 Teilnehmern durchgeführt.

Ehemalige Spielleute und junge, interessierte Turner taten sich zusammen und gründeten 1960 einen zwölf Trommler und Pfeifer umfassenden Spielmannszug.

Im März 1961 gründeten 24 Frauen eine Abteilung für Frauengymnastik (Jedermannsturnen).

Am Sonntag, 9. Sept. 1962 organisierten Mitglieder des Turnvereins erstmals den „Dorfsporttag“ mit volkstümlichen Wettkämpfen, bei denen die Haagener Vereine mitmachen. In den ersten Jahren wurde die Hälfte des Reinerlöses an den Kinderschul-Neubaufond gespendet.
Mit der Gründung der Männerriege (Turnen für Jedermann) am 27. Oktober erhielt der Verein einen enormen Aufschwung.

In der Turnratssitzung vom September 1967 wurde erstmals angeregt, unsere dünn bestückte Kasse mit einer Altpapiersammlung aufzufrischen. Seither gehören diese Papiersammlungen zum jährlichen Arbeitsprogramm. Ohne den Erlös aus dem gesammelten Altpapier wären wir heute nicht mehr in der Lage, unsere umfangreiche Vereinsarbeit mit den derzeitigen Beiträgen zu bestreiten.

Nach einer Zeit der Stagnation im Turnbetrieb legten 1975 drei Vorstandsmitglieder ihr Amt nieder, nachdem sie sich zuvor bemüht hatten, neue und jüngere Kräfte für die Vereinsleitung zu gewinnen. So wurde nach achtzehnjähriger Amtszeit mit Ernst Lebus ein neuer 1. Vorsitzender gewählt. Nach zweiundzwanzigjähriger Tätigkeit als Oberturnwart wurde Rolf Hofmann von Reinhard Sauer abgelöst.. Außerdem trat mit Willi Epple ein neuer Schriftführer seine Fleißarbeit an.
Mit der Verjüngung der Vereinsleitung wurden neue Ideen und neue Aktivitäten in den Turnverein hineingetragen, die vor allem dazu führten, dass Vorturner und Übungsleiter ausgebildet wurden und der Riegenarbeit so eine neue und höhere Qualität gegeben werden konnte. Bald begannen insbesondere die Riegen der Schülerinnen und Schüler zu wachsen, und sie mussten wiederholt geteilt werden.
In den folgenden Jahren wurden mit Volleyball (1976) und Jazzgymnastik neue Sportarten angeboten, das Seniorenturnen eingeführt und gemeinsam mit dem TV Tumringen eine Skiabteilung gegründet (1977).

Mit dem Bau der Schloßberghalle 1980 konnten noch mehr Sportstunden angeboten werden. Eine Volleyballmannschaft der Herren begann mit ihren Spielen in der Bezirksklasse. Eine neue Riege für das Geräteturnen der Buben und der weiblichen Jugend wurde gegründet. Jazzgymnastik wurde durch Jazztanz erweitert.
Allein im Jahr 1980 konnten 100 neue Vereinsmitglieder verzeichnet werden. Der Mitgliederstand vor dem Jubiläumsjahr betrug 445 Mitglieder (336 Aktive, 109 Passive).